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Blues after Hour Athen

oder wie ich zum ersten Mal an einer Competition teilnahm


Dance is Art and no Competition

Alle, die mich kennen, wissen, wie ich zu Wettkämpfen in der Tanzszene stehe.

Für mich ist Tanzen eine Kunstform, eine Sprache, mit der ich versuche, Gedanken, Gefühle sowie innere und äußere Konflikte auf die Bühne zu bringen. Das, was dabei entsteht, muss nicht gefallen oder „schön“ sein – es kann berühren oder bewegen, aber ob es dies tut, ist und bleibt letztlich eine Frage des Geschmacks. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.

Nun tanze ich eine Tanzform, in der Battles oder Competitions Teil der Tanzkultur sind. Dabei geht es beim Battlen für mich eher um ein gegenseitiges Pushen und Feiern als um Konkurrenz.


Dieses Jahr fuhr ich nach Athen zur Blues After Hour. Eine meiner Roommates fragte die Gruppe, ob wir nicht Lust hätten, an einer Competition teilzunehmen? So als Gruppe – Sisterhood – gemeinsam tanzen, auftreten, sich pushen, feiern, einfach genießen.“

Ich dachte: „Warum nicht? Choreografieren liebe ich – also los!“ Im Eifer des Moments meldete ich mich gleich auch für die Solo Competition an. Einmal da – am besten alles mitnehmen.


Doch wie kreiert man etwas, wenn alle aus ganz Europa kommen und man sich nur online treffen kann?

Wir tanzten, nahmen Ideen aus der Arbeit oder aus dem Hotelzimmer auf, schickten Videos hin und her, probierten aus, verwarfen wieder – und die Choreo stand erst kurz vor unserer Abreise nach Athen.

Vor Ort hatten wir genau zwei Stunden, um Formation und Details durchzugehen. Alles andere? War pures Glück. Und ja ich war nervös – aber auf der Bühne fühlte es sich perfekt an. Irgendwie eine Mischung aus Chaos, Kreativität und Teamspirit.


Insgesamt wurden sechs Choreografien gezeigt – alle zu ein und demselben Song. Man mag es kaum glauben, der Song war gerade mal eine Minute lang! Trotzdem waren alle Choreos echt cool: Solo, Duett, Gruppen, Paare und Solo Blues – alles gemischt.

Ehrlich gesagt hätte ich nicht in der Jury sitzen wollen. Denn letztlich stellt sich bei einer Competition immer die Frage:

Was wird überhaupt bewertet?

Geht es um reine Technik? Um die Art und Weise, wie die Choreo aufgebaut ist? Um das Zusammenspiel aller Tänzer:innen, den Subtext, die Story, den Ausdruck, die Qualität? Es gibt so viele Kriterien – und welche hier wirklich zählten, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Am Ende ist es vielleicht doch nur der persönliche Geschmack jedes Jurors.


Der Abend war jedenfalls grandios. Tolle Tänze, Adrenalin lag förmlich in der Luft – und dann kam die Platzverkündung.

Ja, was soll ich sagen – ich mache mal kurz einen Trommelwirbel…

Die BLUES ROOMIES, also wir, haben den 3. Platz belegt! Keiner konnte es glauben. Meine erste Competition – und gleich so ein Ergebnis! Wahnsinn.


Teil der II der Competionstory folgt.

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